Im Jahr 2021 sind die Gehälter der Auszubildenden erneut leicht gestiegen. Wer zu den "Topverdienern" zählt und wer das Nachsehen hat, erfahrt ihr hier...
Die Auswertung des Bundesinstitutes für Berufsbildung (BIBB) ergab, dass die Gehälter der Auszubildenden im Durchschnitt in Westdeutschland auf 987 Euro brutto im Monat und in Ostdeutschland auf 965 Euro gestiegen sind. Die Gehälter in Ost und West haben sich weiter angeglichen. Im Jahr 2021 lag das Gehalt der Azubis im Osten bei durchschnittlich 98 % im Vergleich zum Azubi im Westen.
Auswirkungen der Pandemie
Seit Frühjahr 2020 beeinflusst die Coronapandemie den Arbeits- und Ausbildungsmarkt. Das macht sich bei Tarifabschlüssen bemerkbar, die verzögert oder verringert abgeschlossen werden. Die Unsicherheit durch Lockdowns, Lieferengpässe oder Preissteigerungen für viele Betriebe hat dazu geführt, dass weniger Ausbildungsplätze angeboten werden.
2020 wurde eine Mindestausbildungsvergütung eingeführt, wovon Tarifausbildungsverträge ausgenommen sind. Somit dient die Mindestausbildungsvergütung als Orientierungswert. In der Auswertung kann festgestellt werden, dass etwa 1 % der Auszubildenden unter dem Mindestwert liegen.
Deutlich an der Spitze liegen die Berufe im öffentlichen Dienst sowie in der Industrie und im Handel. Wenig verdienten hingegen Azubis beispielsweise in den Berufen Friseur*in sowie Land- und Baumaschinenmechatroniker*in.
Die von der BIBB errechneten Vergütungen sind die Mittelwerte der gesamten Ausbildung. Hier geht es zum Fachbeitrag der BIBB mit interessanten Schaubildern.
Frauen verdienen weniger
Im Gehältervergleich fällt auf, dass Frauen weniger verdienen als Männer. So verdienten die männlichen Azubis durchschnittlich 1,4 % mehr, also in Zahlen 992 Euro, die weiblichen Azubis hingegen 978 Euro. Besonders groß ist der Verdienstunterschied im Handwerk. Der Grund ist in der Berufswahl zu finden: Während die männlichen Azubis beispielsweise eine Ausbildung zum Maurer beginnen, entscheiden sich Bewerberinnen häufig für das Friseurhandwerk.
Quelle
Bundesinstitut für Berufsbildung, 16.09.2022, 11:34 Uhr