Am Dienstag, den 20.02.2018 nahmen sich sechs Experten*innen Zeit, um zu berichten, wie sie zu ihrem Ausbildungsplatz gekommen sind. Sie haben auf dem Weg Stolpersteine überwunden, sich schwierigen Situationen gestellt und manchmal auch einen Umweg oder Kompromisse in Kauf genommen.

 

Die Kompetenzagentur lud Eltern und Interessierte in den Saal des Jugendzentrums Mühle ein. Mit der Methode des World-Café brachten die Mitarbeiter*innen Jugendliche und Gäste ins Gespräch.

Die jungen Menschen blickten im Austausch zurück auf einzelne Stationen:

"Ich hatte eine Phase, da hat es mich nicht interessiert, was meine Eltern sagen", erinnert sich ein Experte an seine Schulzeit. Er wollte in der Berufsfachschule seinen erweiterten Realschulabschluss erreichen, erhielt eine Ausbildungszusage. Diese war leider hinfällig als die schulischen Leistungen nur für den Realschulabschluss reichten. Nach Neuorientierung und intensiven Bewerbungsbemühungen erhielt er eine Ausbildungszusage im Einzelhandel.

Komplette Schulverweigerung an der Hauptschule war der Grund, warum eine junge Frau an einer Berufsbildenden Schule mit der Berufseinstiegsklasse damit begonnen hat, zunächst ihren Hauptschulabschluss nachzuholen. Sie konnte sich nach einiger Zeit mit einem sehr guten Realschulabschluss um einen Ausbildungsplatz bemühen. "Das deutsche Schulsystem gibt jedem mehr als eine Chance", stellt sie fest. Trotzdem war ihre Geduld beansprucht: Etliche Bewerbungen, Einladungen zu Tests und Gesprächen folgten. Schließlich kam die erleichternde Nachricht eines Arbeitgebers: "Wir bieten Ihnen einen Ausbildungsplatz zur Kauffrau - Büromanagement an."

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Das Fernweh einer Jugendlichen war so stark, dass sie trotz einer Ausbildungszusage ins Ausland ging. Dort musste sie feststellen, dass es nicht so einfach ist, sich in einem fernen Land etwas aufzubauen. Sie kehrte deshalb zurück, die Ausbildung im kaufmännischen Bereich war jedoch bereits anderweitig vergeben. Sie war wenig motiviert, ihren Abschluss zu verbessern, entschloss sich jedoch dafür, weil ein Realschulabschluss mehr Optionen bietet. "Ich bin nun in einer Arztpraxis und ich habe einen guten Chef. Zwar hatte ich eine Zusage in meinem Traumberuf, aber zu der Zeit war ich einfach noch nicht bereit. Manchmal muss man Kompromisse eingehen."

Die Kompetenzagentur bietet das Experten-Dating alle zwei Jahre an.

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Unterstützt durch die Jugendförderung Braunschweig